Forum Katholischer Erwachsenenbildung zu Gemeinnützigkeitspaket: Reform als Motivator und Stärkung des Ehrenamtes
„Das Forum Katholischer Erwachsenenbildung begrüßt die Ausweitung der spendenbegünstigten Zwecke auf den Bereich der gemeinnützigen Erwachsenenbildung“, so Bernd Wachter, Bundesgeschäftsführer des Forums Katholischer Erwachsenenbildung.
Allein die kirchliche Erwachsenenbildung erreichte vor der Pandemie über 700.000 Teilnehmende in den verschiedenen Kursen, Lehrgängen und Fortbildungsangeboten der mehr als 70 Mitgliedseinrichtungen. Mehr als 30.000 Veranstaltungen konnten durchgeführt werden. Die Pandemie hat, so wie im Kultur- und Sportbereich, zu einem deutlichen Rückgang geführt. Die Statistik 2022 des großen kirchlichen Dachverbandes der Erwachsenenbildung stimmt aber positiv. „Wir können Schritt um Schritt wieder an die Zahlen von 2019, also vor der Pandemie anschließen. Auch die Entwicklungen 2023 stimmen uns optimistisch“, so Wachter weiter.
Gemeinnützigkeitspaket ist Zeichen der Wertschätzung für ehrenamtliche Arbeit
Die vor dem heutigen Ministerrat kommunizierte Reform der steuerlichen Begünstigung im Blick auf die Erwachsenenbildung deutet der Bildungsexperte als „Motivator für die Zehntausenden Beschäftigten im Bereich der gemeinnützigen Erwachsenenbildung und als Stärkung des Ehrenamtes“. Allein im Bereich der kirchlichen Erwachsenenbildung engagieren sich über 10.000 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie ermöglichen es, die Vorträge und Fortbildungsangebote der katholischen Erwachsenenbildung bis in die kleinsten Zellen einer Gemeinde zu bringen, so Wachter. „Ihre Arbeit ist zutiefst geprägt vom Gedanken der Gemeinnützigkeit. Bildung und speziell Erwachsenenbildung ist ein Gemeingut. Das nun vorgelegte Gemeinnützigkeitspaket ist auch ein Zeichen der Wertschätzung für dieses Engagement“, konkretisiert der Bundesgeschäftsführer des Forums Katholischer Erwachsenenbildung. Seit dem Jahr 2009 wurde die Abzugsfähigkeit von Spenden Schritt um Schritt erweitert und somit wurde und wird privates Engagement steuerlich gefördert. Eine Entwicklung die Wachter sehr gut kennt. Über 10 Jahre war er als Generalsekretär der Caritas Österreich mit dem Thema der Spendenabsetzbarkeit und auch der Reformschritte im Bereich des gemeinnützigen Stiftungswesens befasst. Wachter war u.a. als Vorstandsvorsitzender einer großen gemeinnützigen Stiftung im Sozialbereich tätig.
Gesetz muss zeitnah in Begutachtung geschickt werden
Der Bildungsexperte hofft nun, dass auf die Ankündigungen auch rasch die entsprechenden Taten folgen. Das Gesetz muss zeitnah in Begutachtung geschickt werden, damit die geplante Absetzbarkeit ab 1.1.2024 auch wirklich hält.
Wachter hofft auch darauf, dass die seitens der Regierungsvertreter angekündigten Verwaltungsvereinfachungen und Verfahrenserleichterungen tatsächlich und zeitnah Wirklichkeit werden. „Gerade die komplexen Verwaltungsabläufe waren und sind vor allem für kleinere Organisationen eine große Hürde. Das gilt es nun zu bereinigen“, unterstreicht Wachter, der ab September 2023 für zwei Jahre auch den Vorsitz in der Konferenz der Erwachsenenbildung in Österreich übernimmt.
Die Konferenz der Erwachsenenbildung (KEBÖ) ist der Zusammenschluss der 10 großen österreichweiten Verbände der gemeinnützigen Erwachsenenbildung und wurde 1972 gegründet. Die KEBÖ engagiert sich für eine entsprechende monetäre Ausstattung der gemeinnützigen Erwachsenenbildung durch den Bund und die Länder sowie ein lebenslanges Lernen auf Höhe der Zeit und mit professionellem Anspruch. 2019 – also vor der Pandemie – waren über 84.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (Vortragende, Referentinnen und Referenten, Kursleiterinnen und Kursleiter) in den 10 Verbänden der KEBÖ tätig und 4,2 Millionen Teilnehmende konnten bei den verschiedenen Angeboten erreicht werden. Für die gesamte KEBÖ gilt es nach den Jahren der Pandemie nun wieder an die Zahlen von 2019 anzuschließen.